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Rapserdfloh im jungen Rapsbestand
Insektizide

Insektizide für gesunden Raps im Herbst!

Der Rapserdfloh gehört zu den bedeutendsten Rapsschädlingen im Herbst



Mit dem Auflaufen des Rapses besiedeln die Erdflöhe die Rapsbestände und können die Entwicklung der jungen Pflanzen durch Lochfraß schwächen. Bei starkem Befall kann dies bis zum Totalausfall führen. Nach dem Reifungsfraß erfolgt die Eiablage, welche in Abhängigkeit der Witterung bis ins Frühjahr andauern kann.

Die schlüpfenden Larven bohren sich in die Stängel und Blattstiele ein und gelangen von dort in das Innere der Pflanze. Die Ein- und Ausbohrlöcher sind Eintrittspforten für Wasser und Pilzkrankheiten, was zu geschwächten Pflanzen führt. Diese Pflanzen können auswintern. Nach einem starken frühen Ausgangsbefall zur Rapsaussaat 2021 war der Zuflug im Herbst 2022 später, verzettelt und regional unterschiedlich stark. Der Larvenschlupf dauerte zum Teil bis ins Frühjahr an. 

Zur Bekämpfung des Rapserdflohs stehen zurzeit nur Pyrethroide und über die Notfallzulassung insbesondere für Standorte mit Pyrethroid-Resistenzen das Insektizid Exirel®* mit dem Wirkstoff Cyantraniliprol zur Verfügung.    

Nexide® unterscheidet sich von anderen Pyrethroiden bezüglich des Wirkstoffs und der Formulierung. Nexide® bekämpft zusätzlich eine Vielzahl weiterer beißender und saugender Insekten in Raps und Getreide. Es kann in beiden Kulturen jeweils zweimal eingesetzt werden. 

Typisches Schadbild des Rapserdflohs

Typisches Schadbild des Rapserdflohs

 

Pyrethroide gegen den Rapserdfloh



Zur Bekämpfung des Rapserdflohs stehen zurzeit nur Pyrethroide und über die Notfallzulassung insbesondere für Standorte mit Pyrethroid-Resistenzen das Insektizid Exirel®* mit dem Wirkstoff Cyantraniliprol zur Verfügung.

Das Pyrethroid Nexide® unterscheidet sich von anderen Pyrethroiden bezüglich des Wirkstoffs und der Formulierung. Nexide® bekämpft eine Vielzahl beißender und saugender Insekten in Raps und Getreide und kann in beiden Kulturen jeweils zweimal eingesetzt werden.

Der Unterschied bei gamma-Cyhalothrin



Der Wirkstoff gamma-Cyhalothrin enthält überwiegend aktive Wirkkomponenten, während lambda-Cyhalothrin als Isomergemisch vorliegt und sowohl aktive als auch inaktive Wirkkomponenten enthält. Das erklärt die hochaktive Wirkung von gamma-Cyhalothrin.

Die Formulierung als innovative Kapseltechnologie fördert eine kontrollierte Freisetzung der Aktivsubstanz und verbessert die Langzeitwirkung



Die meisten Pyrethroide liegen als Emulsionskonzentrat oder Emulgierbares Granulat vor. Pyrethroide mit einer Kapselsuspension (CS) gibt es nur wenige. Sie bieten den Vorteil einer ausgewogenen Mischung aus kleinen und großen Mikrokapseln. Dadurch wird einerseits eine schnelle Wirkstoffabgabe und damit eine sofortige Wirkung erzielt („Knock-Down-Effekt“). Andererseits setzen größere Kapsel den Wirkstoff langsamer frei und verbessern die Wirkungsdauer. Der mikroverkapselte Wirkstoff durchdringt schnell die Kutikula von Insekten und unterbricht die Reizleitung der Nerven nach kurzer Zeit. Danach folgen Fraßstopp, Verlust der Muskelkontrolle, Lähmung und schließlich der Tod der Insekten.


 

Wirkstofffreisetzung aus hochaktiven Mikrokapseln

Praxiserfahrungen zu Nexide®



In Versuchen gegen der Rapserdfloh 2022 auf Standorten ohne Pyrethroidresistenz zeigte Nexide® eine gute Wirkung. Der Vorteil bei der Anwendung ist die gleichzeitige Bekämpfung weiterer Rapsschädlinge wie den Schwarzen Kohltriebrüssler (Ceutorhynchus picitarsis) und die Rübsenblattwespe (Athalia rosae).


 

Nexide® im Einsatz gegen den Rapserdfloh 2022 auf Standorten ohne Resistenzen

Praxiserfahrungen zu Nexide®

 

Notfallzulassung: Exirel®* - neue Wirkstoffgruppe zur Spritzanwendung im Raps

Für die Regionen, für die bereits ausgeprägte Pyrethroid-Resistenzen bekannt sind, steht auch im Herbst 2023 mit der Notfallzulassung von Exirel®*(Wirkstoff Cyazypyr®) eine neue Wirkstoffgruppe zur Spritzanwendung im Raps zur Kontrolle von Adulten und Larven des Rapserdflohs zur Verfügung. Der Wirkstoff Cyantraniliprol wirkt hauptsächlich über Fraß, aber auch über Kontakt. Der spezifische Wirkungsmechanismus unterscheidet sich deutlich von anderen Insektiziden und führt zu einem raschen Fraß-Stopp. Die Formulierung von Exirel®* als Suspoemulsion wurde speziell für die maximale translaminare und lokalsystemische Verteilung im Blatt entwickelt. Exirel®* verfügt über eine sehr gute Regenfestigkeit und ist temperatur- und witterungsunabhängig.

Die Wirkung auf Larven ist gegeben, wenn Exirel®* vor dem Minieren der Stängel und Blattstiele eingesetzt wird.

Die Anwendung von Exirel®* gegen den Rapserdfloh erfolgt nach Warndienstaufruf bzw. nach Erreichen von Schwellenwerten, ab Keimblätter voll entfaltet bis neuntes Laubblatt entfaltet (BBCH 10 bis 19), mit einer Aufwandmenge von 0,4 l/ha in mind. 200 l Wasser/ha. Der Einsatz von Exirel®* kann auch auf Flächen erfolgen, auf welchen mit einer Cyantraniliprole- haltigen Beize behandelter Raps gesät wurde.

Praxiserfahrungen zu Exirel®*

Praxiserfahrungen zu Exirel®*

In Versuchen gegen der Rapserdfloh 2022 zeigte Exirel®* eine signifikante Reduktion des Rapserdflohs bis ins Frühjahr. Exirel®*hat 2022 und 2023 eine Notfallzulassung erhalten, damit die Kontrolle des Rapserdflohs auf Standorten mit Pyrethroidresistenz möglich ist.

 

Anwendungsempfehlung im Raps

Die Bekämpfung des Rapserdflohs sollte nach Warndienstaufruf und/oder Erreichen der Schadschwellen erfolgen.

Bekämpfungsrichtwerte zum Rapserdfloh (Schadschwelle)

Bekämpfungsrichtwerte zum Rapserdfloh (Schadschwelle)

Quelle: Leitlinie des Integrierten Pflanzenschutzes im Rapsanbau (Dezember 2018)

Anwendungsempfehlung im Raps



* Genehmigung nach Art. 53 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 vom 14.08. –11.12.2023